SCHNELL (AUS)GETRÄUMT

Manchmal kann ich nur den Kopf schütteln bei dem, was mir so im Netz begegnet. Von „mach das und du bist morgen 3 Kilo leichter“ über „10.000 Top-Kunden im Handumdrehen“ bis hin zu „lass das Universum für dich arbeiten“ … jede Menge Versprechen.

Ein Traum?

Zugegeben, in der Vergangenheit bin ich selbst einigen dieser Pfade gefolgt, habe groß geträumt, und bin verkatert aufgewacht.

Über Nacht, im Handumdrehen oder das Universum für mich arbeiten lassen, hat mich nicht dorthin gebracht, wo ich heute bin. Frei und selbstbestimmt, mit einigen wenigen Altlasten in meinem Rucksack, die kaum noch spürbar sind.

Auch ich träumte einst davon, mich von all den Steinen in meinem Rucksack, möglichst rasch zu befreien. Ein Wundermittel, ein Zauberspruch, ein machtvolles Wesen … verlockende Träume, die ich einen nach dem anderen aufgab.

Ausgeträumt.

Mit mir selbst ins Reine zu kommen, traumatischer Erlebnisse und die daraus resultierenden Blockaden auflösen, innere Konflikte und Zerrissenheit in Harmonie zu verwandeln, im Gleichgewicht verweilen trotz der Stürme des Lebens, oder einfach nur Gewohnheiten wie mehr Sport, weniger Naschen etc. verändern … das erfordert konsequente Arbeit an sich selbst. Arbeit, die einem niemand abnehmen kann, weder ein anderer Mensch noch ein magisches Wundermittel. In meinem Fall waren es über 3 Jahrzehnte Arbeit um die zu werden, die ich heute bin.  

Wie schon Meister Yoda uns lehrte: „Die Dunkelheit ist nicht stärker, sie ist schneller, verlockender“. Der Weg des Lichtes, der Bewusstheit, gleicht einem Ultra-Marathon ohne Ziellinie. Der Weg ist das Ziel. Abkürzungen führen häufig in dunkle Sackgassen, aus denen man nur mühsam wieder rausfindet.

Ja, wenn man mitten in der Scheiße steckt, möchte man am liebsten schnell raus, und alles hinter sich lassen. Eine gewisse Anfälligkeit für verlockende Träume ist da nur allzu menschlich, aber so einfach läuft es nun mal nicht. Nachhaltige Veränderungen geschieht nicht über Nacht und auch nicht von selbst. Aber wer nimmt sich heute noch Zeit?

Wenn ich mich umsehe, ist vieles sehr schnelllebig geworden. Pläne für 1 Jahr? Oder 5 Jahre?

Als ich mich 2017 auf die Reise zu mir selbst machte, spürte ich intuitiv, dass ich mindestens 3 Jahre dafür brauchen werde. Als meine Beziehung nach 24 Jahren in die Brüche ging, war klar, dass ich mindestens 24 Monate zum Verarbeiten rechnen darf. Natürlich wäre es toll gewesen, beides schneller zu durchleben, aber auch unrealistisch. Eine Träumerei, die nicht in der realen Welt bestehen kann.

Unordnung in einem aufgeräumten Haus zu schaffen, geht ziemlich schnell, aber die Ordnung wieder herzustellen dauert seine Zeit. Wenige Augenblicke genügen, um einen Menschen zu traumatisieren. Es braucht mitunter Jahrzehnte, um diese Erschütterung des seelischen Gleichgewichts zu überwinden.

Heilung braucht Zeit.

Vertrauen ins Leben und sich selbst aufzubauen, braucht Zeit.

Die (zutiefst menschlichen) Bedürfnisse nach Ausgleich, Rache, Vergeltung und dergleichen hinter sich zu lassen, braucht Zeit.

Die eigenen Schwächen und Fehlbarkeiten mit Humor und einem liebevollen Lächeln annehmen zu können, braucht Zeit.

Das Ego zu zähmen und sich selbst nicht mehr so wichtig zu nehmen, braucht Zeit.

Sich der Vergangenheit bewusst zu sein, daraus zu lernen, nach vorne zu blicken und aus dem Kommenden das Bestmögliche zu machen, braucht Zeit.

Wir werden als Menschen geboren, doch zu begreifen, was das wirklich bedeutet, braucht Zeit.

Wenn mir heute jemand verspricht, dass etwas „ganz schnell“ geht, werde ich skeptisch. Vor allem in Bezug auf Selbstfindung, Auflösungsarbeit, Therapie etc.

Zeit (die es genau genommen nur in unserem Bewusstsein existiert – im Gegensatz zu den vier Grundkräften der Physik) ist es, die Erdbeeren und Wein reifen lässt – und den Menschen, wenn dieser es zulässt und seinem (nur allzu menschlichen Wunsch) nach schnellen, einfachen, oberflächlichen Lösungen widersteht, sich stattdessen darauf einlässt, dass die Dinge ihre Zeit brauchen um letztendlich gut (im Sinne von heil) zu werden.

Lebe, und sei dir bewusst, dass du lebst.

Träume, und sei dir bewusst, dass du träumst.

Lerne zu unterscheiden zwischen Traum und Wirklichkeit.

Lass die Zeit dein Verbündeter sein.

Bild: pixabay.com

SPÜREN – NEXT LEVEL

Was an diesem sonnigen Sonntag mit frühlingshaften Temperaturen „nur“ ein Testlauf für meine neuen Sockenschuhe hätte werden sollen, wurde so viel mehr … Aber ich nehme das Ende vorweg. Beginnen wir damit, dass ich aufbrach, eine für mich neue Erfahrung zu machen.

Damit ist jetzt nicht barfuß laufen per se gemeint, das tue ich in Räumen die meiste Zeit. Als Kind lief ich auch barfuß durch Wiese, trat dabei versehentlich auf so manches Insekt und bekam diverse Stachel und Beißwerkzeuge zu spüren. Was ich zuvor nie getan habe, mich barfuß auf einem Waldweg zu bewegen. All die Steinchen, Wurzeln, Nadeln … die Vorstellung in meinem Kopf war eine schmerzvolle. Im Gegensatz dazu hatte ich keine Vorstellung, was mich erwarten würde, als ich heute die Sockenschuhe überstreifte. Meine ersten Schritte waren …

… überraschend angenehm. Ja, ich spürte zwar die Steine, aber es tat nicht weh. Von Schritt zu Schritt fühlte es sich besser an. Oder anderes gesagt: Natürlicher – als würde ich niemals Schuhe getragen haben. Wobei, ganz stimmt das auch nicht. Was ich schon spürte, waren die Verspannungen, Verkürzungen, Verklebungen und Fehlhaltungen, die sich in der Vergangenheit aufgebaut hatte.

Dennoch, es fühlte sich einfach großartig an, den Untergrund zu spüren, wie er nun mal beschaffen war/ist. Mir wurde bewusst, wie viel ich in den vergangenen Jahren verloren habe, von der „artgerechten Bewegung“ des menschlichen Fußgewölbes – und was ich mir wieder zurückholen will.

Ein Beispiel: wenn ich mit Schuhen unterwegs bin, versuche ich möglichst auf flache Stellen zu treten. Ein aus dem Boden ragender Stein würde zwar nicht schmerzen, aber durch die feste Sohle kippt der Knöchel meistens seitlich weg, was (nach einer Menge Verletzungen während meiner über 40 aktiven Jahre im Basketballsport) unangenehme bis unsichere Gefühle bei mir auslöst. Vermutlich deshalb habe ich heute auch zuerst gezögert, auf solche Steine draufzusteigen, aber dann bemerkt, dass ohne die feste Sohle sich mein Fußgewölbe flexibel um den Stein legt und mein Knöchel stabil bleibt.

Was für ein Aha-Erlebnis!

Im nächsten Moment war da die Gewissheit in mir, dass ich vom Leben die optimale Ausrüstung bekommen habe, um mich flexibel an den jeweiligen Untergrund (oder die Umstände) meines Weges anzupassen. Alles, was es dafür brauchte, war darauf zu vertrauen. Ein Extra-Schutz (feste Schuhsohlen) war nicht nötig. Das menschliche Fußgewölbe ist architektonisch betrachtet eine Meisterleistung der Natur – ebenso wie die geistige Fähigkeit des Menschen, sich selbst zu reflektieren und aus der Selbstbetrachtung zu lernen.

Barfuß durch den Wald laufend fühlte ich mich heute stabiler unterwegs als je zuvor – und ich kenne die Strecke in- und auswendig, bin unzählige Male darauf unterwegs gewesen. Aber heute fühlte ich mich als Teil davon. Worte sind zu sperrig, meine Empfindungen zum Ausdruck zu bringen. Oder sie verleiten zu esoterischen Interpretationen. Ich habe mich öfters gefragt, wie Naturvölker ständig barfuß laufen können. Seit heute kenne ich die Antwort: einfach so. Unsere Füße wurden dafür konstruiert. Schuhe sind eine (durchaus sinnvolle) menschliche Erfindung, aber eben auch eine künstliche Grenze.

10.000 Schritte war ich heute in Sockenschuhen unterwegs auf meiner Haus- und Hofstrecke, dabei deutlich langsamer als üblich, aber es gab so viel zum Wahrnehmen, zum Spüren. Außerdem wurden Muskel beansprucht, die sonst eher ungenutzt bleiben. Meine Fußreflexzonen wurden reichlich massiert und stimuliert. Am Ende der Runde war ich müde, doch tiefenentspannt und emotional erholt wie schon lange nicht mehr.

Die Reise zu mir selbst – auch Selbstfindung genannt – hat für mich verschiedene Facetten. Emotionale, geistige und körperliche. Ich erinnere mich an die Zeit, als sich mein Körper wie ein fremdes Objekt anfühlte. Wie eine leere Hülle. Mich wieder als Mensch zu fühlen – in meinem Körper bzw. meinen Körper, so wie er von der Natur geplant wurde. Nicht mit Hightech-Laufschuhen, sondern mit einem genialen Fußgewölbe, das es richtiggehend genossen hat, auf Steinchen, Bockerl und Zweige zu steigen, um aus der gewohnten, starren Haltung auszubrechen und sich geschmeidig anzupassen.

Im Alltag werde ich weiterhin Schuhe tragen, denn im urbanen Bereich ist eine artgerechte Bewegung meiner Füße mit all dem Beton & Co rundum de facto unmöglich. Auch im alpinen Gelände bevorzuge ich den Schutz meiner Bergschuhe, um mir nicht die Füße an scharfen Felskanten zu zerschneiden, ABER Wald und Wiese werden mich künftig regelmäßig in Sockenschuhen antreffen, denn der „next level“ darf gerne Standard werden.

HEILE DICH SELBST

… dieser Satz ist mir vor ein paar Tagen begegnet. Ein nicht ganz neues Thema, zu dem so einiges Material gibt. Ein Thema, dem ich zustimme. Nach meiner Erfahrung und Überzeugung besitzt der Mensch ein enormes Selbstheilungspotenzial.

Heile dich selbst

… ist also grundsätzlich möglich. ABER wie es nun mal ist im Leben, diese Medaille hat eine zweite Seite, die ebenfalls ein zutiefst menschliches Potenzial darstellt, und sie lautet:

Zerstöre dich selbst

Ob nun wortwörtlich genommen, oder als Headline über jeder Art von ruinösen Verhalten und Denken – im Alltag begegnet mir diese Kehrseite der Medaille deutlich häufiger als ihre Vorderseite.

Was Menschen nicht alles tun, um sich in einem Zustand des Leids zu halten. Die Vielfalt scheint schier unerschöpflich. Sich selbst im Weg stehen ist da noch eines der kleineren Dramen. Andere instrumentalisieren damit sie ihre Rolle in einem toxischen Beziehungsspiel erfüllen, verdreht vordergründig die Täter-Opfer-Dynamik. Manchmal frage ich mich, ob manche Menschen zum Reden aufhören würden, wenn sie wüssten, welche Auswirkungen die Negativität ihrer Worte hat auf sie selbst hat. Ich fürchte, die Antwort lautet Nein.

All das müsste nicht sein, denn wie gesagt, ich bin davon überzeugt und habe es selbst erlebt: heile dich selbst funktioniert. Es gibt nur ein paar klitzekleine Stolpersteine, derer man sich bewusst sein sollte. Einen davon nenne ich „Hybris des Egos“. Wer glaubt, es allein hinzubekommen, vielleicht noch mit ein paar Büchern, lässt außer Acht, dass alle Menschen über einen blinden Fleck verfügen -und genau dahinter verstecken sich oft die spannendsten Lernaufgaben. Mitunter schiebt das Ego den blinden Fleck absichtlich vor eine unangenehme Lernaufgabe.

Wie man es auch dreht und wendet, niemand von uns kann sehen, was sich hinter uns befindet – egal wie gut das periphere Sehen ausgeprägt ist, einen 360 Grad Rundumblick schafft kein Mensch. Auch nicht beim Blick nach innen. Indem man sich auf etwas fokussiert, rückt anderes an den Rand der Wahrnehmung oder ins Off. Dabei macht es keinen Unterschied, ob der Fokus auf positives oder negatives ausgerichtet ist, wir nehmen stets nur einen Teil wahr. Deshalb ist es sinnvoll, auch beim „heile dich selbst“-Ansatz andere Blickwinkel einzubeziehen: Therapie, Coaching, Gespräche mit Freunden …

In jedem von uns finden sich die Lösungen für unsere persönlichen Probleme – davon bin ich absolut überzeugt.

Niemand kann einem anderen die Reise zu sich selbst, die Arbeit der Auflösung der eigenen Probleme abnehmen – auch davon bin ich überzeugt.

Aber der Austausch mit anderen Reisenden kann enorm bereichernd, erhellend und heilungsfördernd sein. Ebenso wie die unzähligen Spiegel, die das Leben uns ständig vor die Nase hält. Was rundum geschieht, lässt erkenntnisreiche Rückschlüsse auf das zu, was in uns los ist. Aber auch hier mogelt sich der blinde Fleck gerne dazwischen. Wir sehen nur, was wir sehen wollen – das ist wissenschaftlich erwiesen. Ausblenden funktioniert hervorragend, sabotiert jedoch den Ansatz von „heile dich selbst“.

Mein persönlicher Ansatz für „heile dich selbst“ führt mich häufig in die Natur. Je weiter ich mich vom Lärm der Menschen entferne, desto klarer kann ich meine innere Stimme hören, desto differenzierter wird mein Fühlen, desto mehr fühle ich mich wie ich selbst. Es ist also kein Zufall, dass über diesem Beitrag jenes Bild thront, dass ich während eines sonnigen Waldspaziergangs aufgenommen habe, während ich in Gedanken diese Zeilen durchging, die ich tippe. Dieser kleinen Biene auf dem Löwenzahn zuzusehen, hat mich mit umfassenden inneren Frieden erfüllt, mich die Umarmung des Lebens fühlen lassen, und das hat mit Sicherheit zu meiner Heilung beigetragen, physisch, psychisch und seelisch. Wenige Minuten nur, doch eine große Dosis „heile dich selbst“-Vibes.

VOM PROBLEM ZUR (AUF)LÖSUNG

Back to my roots … als Coach & Trainerin für Persönlichkeitsentwicklung bzw. Selbstfindung. In einem 4-tägigen Berg-Retreat im Tennengebirge teile ich mein umfangreiches Knowhow und meine von mir eingesetzten Tools, die mich zurück in die Umarmung des Lebens führten. In diesem Retreat kann jeder und jede – egal, ob Borderliner oder nicht – etwas für sich mitnehmen, denn es geht um …

ein Thema, das uns alle betrifft

„Stoana zabresln“ (Steine zerbröseln)

Jeder von uns hat einen Rucksack auf seinen Lebensweg mitbekommen. Die meisten schleppen darin seit langem ein paar Steine mit sich rum. Diese Steine können vieles sein: ungelöste Konflikte, alter Schmerz, Kränkungen, Kummer und Leid ebenso wie Sorgen, Ängste, Wut. Ihre Last drückt ständig aufs Gemüt, stört den Seelenfrieden, verhindert innere Ruhe und Ausgeglichenheit, mindert Zufriedenheit und Lebensfreude, kann Auslöser für Überlastung und/oder überzogenes Perfektionsstreben ebenso sein wie mangelndes Selbstwertgefühl …

Wie sehr diese Steine das eigene Leben täglich beeinflussen, merken die meisten erst, nachdem sie sich davon befreit haben. Wer kann sich schon einen Zustand vorstellen, den er/sie nie zuvor erlebt hat?

Doch wie die Steine loswerden?

Im 4-tägigen Berg-Retreat geht es genau darum:

  • Erkennen, in welchem Winkel des Rucksacks sich die Steine verstecken
  • Verstehen, wie sie zusammengesetzt sind und aufgelöst werden können
  • Erleben, was möglich wird ohne die Steine
  • Lernen, neue Wege einzuschlagen, um künftig keine Steine mehr in den Rucksack zu packen

Auf den Punkt gebracht:

  • Vom Problem zur (Auf)Lösung

Ein Leben voller Leichtigkeit und Lebensfreude – ohne Steine im Rucksack – kann der tägliche Normalzustand sein.

Es gibt allerdings einen Haken dabei: es geschieht nicht von allein.

Die gute Nachricht: DU kannst es tun!

… und im Rahmen dieses Retreats lernst Du, WIE du Deine Steine finden und loslassen kannst.

Eine Auszeit zum Ankommen und Loslassen

Da oben auf dem Berg verändert sich die Perspektive auf unseren Alltag und uns selbst – auch ohne mit Seil und Haken einen Gipfel zu erklimmen. Während so manches im Tal zurückbleibt, kommen wir uns selbst näher, wird die Sicht klarer und die Stimme der Intuition bekommt neuen Raum.

Dieses Retreat bricht absichtlich mit dem „üblichen Komfort“ von Seminaren und Workshops. Du bringst mit, was Du oben brauchst – auch einen Teil Deiner Verpflegung während des Retreats. Die Gemeinschaft der Gruppe ist ein wichtiger Aspekt. Von ihr hängt ab, was Du von diesem Retreat mitnehmen wirst – und was Du dort oben zurücklässt. Jeder trägt einen Teil nach oben und seinen Teil zum Gelingen bei. Das gemeinsame Zubereiten und Einnehmen der Mahlzeiten schafft eine Vertrauensbasis und bietet Gelegenheit, manches in lockerer Atmosphäre zu reflektieren. Auch der gemeinsame Abwasch gehört dazu.

Gönn Dir das Erlebnis, komplett aus Deinem Alltag auszusteigen und Dich gleichzeitig völlig auf Dich selbst zu fokussieren in einer Umgebung, in der Du ganz bei Dir selbst ankommen kannst.

Das Programm im Überblick

Sa           12.08.2023                         Treffpunkt an der Talstation in Werfenweng, gemeinsamer Aufstieg mit Kennenlernen, Check-In, Hausordnung … und danach geht‘s los

So           13.08.2023                         Der 2. Tag dreht sich um Erkennen, Verstehen und Loslassen.

Mo         14.08.2023                         Am 3. Tag widmen wir uns neuen Wegen und Strategien.

Di           15.08.2023                         Ausklang und Übergang in den Alltag

Wir treffen uns ca. 2 Wochen vor dem Retreat per Zoom, um Details zur Anreise, Verpflegung und sonstige Fragen zu besprechen, damit alle gut informiert ankommen können.

Ein fairer Energieausgleich

€ 100,- pro Person für das gesamte Programm inklusive Wissensvermittlung, Anleitung und Begleitung während der Übungen, Reflexion, Inspiration, u.v.m.

Nicht enthalten: Anreise, Unterbringung, Verpflegung

Nähere Informationen findest Du hier:

Preise Unterkunft
Info Bergbahnen

Das Anton-Proksch-Haus der Naturfreunde

Auf 1.630 m gelegen mit einzigartigem Ausblick, bietet diese Schutzhütte mit gemütlichen Zimmern den idealen Ort, um sich inmitten der Natur und fern der Ablenkungen des Alltags auf das Wesentliche konzentrieren zu können:
„Stoana zabresln“ leicht gemacht😉

Darf ich mich vorstellen:

Mastermind, Organisatorin und Gastgeberin dieses Retreats …  eine [nicht] ganz alltägliche Autorin, Bloggerin, Coach u.v.m. … diverse Ausbildungen im Bereich Kommunikation, Mentaltraining, NLP, Energetik, systemische Aufstellungsarbeit … seit rund 35 Jahren mit Psychologie, Philosophie, ganzheitlichen Heilmethoden befasst … viele Jahre aktiv im Mannschaftssport … Marathon – & Feuerläuferin … seit über 10 Jahren Projektleiterin in der Erwachsenenbildung … Jahrzehnte unerkannt als Borderlinerin in der „selbstgemachten Hölle auf Erden“ und heute zurück in der Umarmung des Lebens … eine, die viel erlebt, so manches durchschaut und einiges weiterzugeben hat 😉

In der Natur, insbesondere der Bergwelt der Alpen, finde ich Antworten, die im Alltag häufig untergehen. Vereinfacht gesagt:

„Für jedes Problem gibt es mindestens eine Lösung, doch meistens erkennen wir diese erst, wenn wir aufhören, uns selbst im Weg zu stehen – und die Steine aus dem Rucksack werfen, die uns davon abhalten, den Weg der Leichtigkeit einzuschlagen und Lebensfreude zu verinnerlichen.“

2022 schrieb ich das Gedicht „Stoana zabresln“, dass diesem Retreat seinen Namen gegeben hat. Es entstand in den Bergen, behandelt genau das Thema des Loslassens und Auflösens – und es brachte bereits so einige Steine bei einigen Menschen zum Zerbröseln. https://reconnected.blog/

Du hast Interesse?

Dann schick noch heute eine E-Mail an lesley.b.strong@gmx.net  und melde Dich für das Retreat an. Zimmerbuchungen bitte direkt über die Naturfreunde andrea.ritzer@naturfreunde.at mit dem Hinweis „Retreat“.

Die Plätze sind begrenzt!

Bild: pixabay.com

WIEDERGEBOREN

Heute ist Ostersonntag, Tag der Auferstehung, der Wiedergeburt. Ich habe mich zwar vor längerem der „antwortgebenden Religion“ ab- und der „fragenstellenden Philosophie“ zugewandt, doch diesmal will es der „Zufall“, dass Ereignisse meines Lebens mit einem religiösen Fest zusammen und sich darin eine frappierend ähnliche Symbolik findet. Welch wunderbare Gelegenheit für ein paar Gedanken dazu.

Vor einigen Tagen crashte meine PC-Festplatte, völlig unerwartet und absolut ungünstig, denn die letzte Datensicherung liegt leider etwas länger zurück. Mea culpa. Ich hätte es besser wissen sollen. Dass noch dazu die externe Festplatte mit der – etwas älteren – Datensicherung auch noch w.o. gab, löste einiges an Stress aus. Immerhin sind auf der Festplatte zwei noch unveröffentlichte Buchprojekte von mir gespeichert, meine Buchhaltung, … kurz gesagt: eine Menge für mich wichtiger Daten, auf die ich nun keinen Zugriff mehr hatte.

Lösungsorientiert wie ich nun einmal bin, begann ich zu recherchieren und landete nach kurzer Zeit bei diversen Datenrettungsanbietern. Mein Problem kommunizierend, wurden mir aus dem Umfeld auch einige IT-Profis empfohlen – damit begann mein Dilemma: Wofür sollte ich mich entscheiden?

Triggerwarnung für Borderliner! Im Folgenden schildere ich eine Episode und wie sie aufgelöst wurde. Weiterlesen auf eigene Gefahr.

Der voranstehende Absatz sagt wohl schon einiges. Vor eine wichtige Entscheidung gestellt zu sein und nicht abschätzen zu können, welche die richtige ist, riss mich emotional um. Auch wenn es „nur“ um Daten ging, ein Fehler wäre fatal. Ein Fehler war nicht erlaubt. Ich durfte keinen Fehler machen. Die nahezu panische Angst vor einer Fehlentscheidung hatte enorme physische Auswirkungen auf meinen ganzen Körper. Am liebsten hätte ich mir die Haut vom Körper gerissen. Was ich fühlte, lässt sich nicht in Worte fassen, aber es war überwältigend und unerträglich… und nicht neu. Diese Art von „Absturz“ habe ich früher häufig erlebt, heute nur noch sehr selten – und mein Sicherungsnetz funktionierte zum Glück.

Mir war innerhalb von Minuten bewusst, dass ich dabei war den Halt zu verlieren. Ich schickte eine kurze Nachricht an eine Person meines Vertrauens, das „mir mein Drache dazwischenfunkt“. Dabei ging’s vor allem darum, dass ich meine eigenen Worte vor mir am Bildschirm sah und leichter eine Meta-Position einnehmen konnte. Aus dieser heraus verordnete ich mir selbst, die Entscheidung auf den nächsten Tag zu schieben und mich einem meiner entspannenden Hobbys zu widmen. Ein zählintensives Strickmuster kann eine sehr effektive Ablenkung sein. Jedenfalls löste sich die Anspannung im Körper rasch auf. Auch meine Emotionen kamen zur Ruhe.

Am nächsten Morgen packte ich die Festplatte ein und nahm sie mit in den Job mit der Absicht, den „einfacheren“ Weg einzuschlagen und sie nach der Arbeit persönlich bei einem IT-Profi vorbeizubringen – so die im Kopf getroffene Entscheidung. Im Laufe des Tages jedoch meldete sich mein Bauchgefühl, und so verwarf ich den IT-Profi und wandte mich den Datenrettungsspezialisten zu. Vielleicht würden sie etwas mehr kosten, aber mir sind diesen Daten wirklich wichtig.  Mein Gefühl traf eine Entscheidung. Seither bin ich echt gechillt und positiv zuversichtlich.

So weit die Schilderung meiner Episode.

Was das Ganze mit „wiedergeboren“ zu tun hat? Sehr viel – für mich. Früher dauerte so eine Episode Tage, manchmal Wochen, war voller Schmerz und Selbstverletzung. Vor allem sah ich keinen Ausweg, fühlte mich ausgeliefert, fremdbestimmt, verloren, unverstanden, versunken im Chaos, neben der Spur, nicht ich selbst …

Heute bin ich bei mir angekommen, in meiner Kraft. In meinen Worten ausgedrückt: Wiedergeboren als die, die ich bin, immer war und immer sein werde: ich selbst. Das mich hin und wieder etwas triggert, lässt sich wohl nicht verhindern. Wichtiger für mich ist, dass es mich nicht endlos nach unten zieht.

Ich bringe das mal in die Sprachbilder von JAN/A:

„Die Dunkelheit umfing mich, der Schmerz bohrte sich durch meinen Körper und ich schien zu fallen, endlos, immer tiefer, bis mich etwas auffing, ich mich in den Armen meines Phönix wiederfand, ihre feurigen Schwingen uns emporhoben, dem Licht entgegen, und der Schmerz einfach so von mir abfiel, als hätte er keine Substanz, kein Gewicht, bis da nur noch Leichtigkeit war und Liebe …“

Der Phönix begleitet mich seit vielen Jahren als Symbol für Erneuerung, Wiedergeburt, Auferstehung (aus dem Zusammenbruch), Wandel und Veränderung. Manchmal auch als Erinnerung, manches den Flammen der Reinigung zu überlassen.

Wenn ich mich heute einfach so aus einer Episode herausholen kann, dann liegt das vor allem daran, dass ich das aufgelöst habe, was nach unten ziehen würde. All die „Steine“, die wir Menschen mit uns rumschleppen. Sie belasten permanent im Alltag, aber wenn sie getriggert werden, dann können sie zu einer zerstörerischen Lawine werden, die alles mit sich in den Abgrund reißt.

Es mag viele Wege geben, um glücklich und zufrieden im Leben zu werden, doch meines Erachtens gehört eines stets dazu: die Steine aus dem Rucksack zu holen und sie aufzulösen, um „wiedergeboren“ zu werden, wie der Phönix aus der Asche aufzuerstehen.

Diese Kurz-Episode zeigt mir auch, dass eine andere Entscheidung genau die richtige für mich war: mich neben dem Schreiben auch der praktischen Umsetzung zu widmen. All mein Knowhow und meine Erfahrung weiterzugeben an andere, damit die ihre Steine auflösen können. Back to the roots als Coach und Trainerin. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich in Kürze hier erzählen werde.

Für heute gilt: habt ein wunderschönes Fest der Auferstehung und lasst euch vom Leben umarmen.

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MENSCHLICHKEIT

Hinter mir liegt eine Woche, die sich wie zwei anfühlt aufgrund der Anzahl an Ereignissen. Eines begleitete mich gedanklich heute auf meiner Waldrunde. Vor wenigen Tagen erhielt ich von einer Mitarbeiterin das Feedback, das sie besonders meine Menschlichkeit zu schätzen weiß. Das war an jenem Tag, an dem ich morgens in der Bahn dieses Gedicht schrieb (unterhalb übersetze ich in Hochdeutsch 😉)

Maunchmoi kunnst glaum,
nix is so schwaar,
wia oafoch Mensch z’sei,
zu zoagn,
wos di berührt,
wos di gfreit,
wos weh tuat,
und das do wer is
den’s intressiert.

Bist umzüngelt vo Leit,
de olle mehr sei woin ois san.
Koana mehr echt,
gem s’Oanzigortige auf
um Oziachbüdeln z’wern,
Kopien von Kopien,
austauschboar,
und koan interessiert.
wia’s innen drin ausschaut

Oafoch Mensch sei,
se zoagn kenna wia ma is,
genauso ognumma z’wern,
koane Maskn,
koana Mauern,
koa Vasteckspüln.
Oafoch Mensch sei
mit Herz und Söh
wia ma hoit is.

Und jetzt für die Nicht-Alpenländler:

Manchmal könnte man glauben,
nichts ist so schwer,
wie einfach Mensch zu sein,
zu zeigen,
was dich berührt,
was dich freut,
was dir weh tut,
und das da wer ist,
den es interessiert.

Du bist umzingelt von Leuten,
die alle mehr sein wollen als sie sind,
keiner ist mehr echt,
geben sie das Einzigartige auf
um Abziehbilder zu werden,
Kopien von Kopien,
austauschbar,
und keinen interessiert,
wie es innen drin ausschaut.

Einfach Mensch sein,
sich zeigen können wie man ist,
genauso angenommen zu werden,
keine Masken,
keine Mauern,
kein Versteckspielen.
Einfach Mensch sein
mit Herz und Seele
wie man halt ist.

Unschwer das Thema zu erkennen, das mich seit Wochen beschäftigt: Menschsein. Menschlich bleiben in einer Zeit, in der es immer unklarer wird, was das eigentlich bedeutet – zumindest nehme ich das so wahr.

Es wäre verlockend, an dieser Stelle lange und breit über all jenes zu schreiben, was in dieser Welt schiefläuft, und davon zu träumen, wie es anders sein könnte … doch heute gehen meine Gedanken in eine andere Richtung, kreisen um den Kern dessen, was wir alle leben – oder leben sollten:

Menschlichkeit

… was sie bedeutet

… wie sie sich zeigt im Alltag

… wie andere sie an uns erleben

… und was man tun kann, um sie zu behalten.

Hast du schon mal darüber nachgedacht?

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