… eine dieser Fragen, die wir unzählige Male stellen. ABER wer will eine wahrheitsgemäße Antwort darauf hören? Wer kann mit solch einer Antwort umgehen? „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ postulierte Ingeborg Bachmann – doch meine persönliche Erfahrung sieht anders aus. Die Wahrheit verschreckt zahlreiche Menschen, denn sie erinnert an das, was sie vergessen möchten.
Ich habe mir (leider) den Reflex angewöhnt – wie viele andere auch – Fragen nach meinem Befinden auf eine Weise zu beantworten, die den gesellschaftlichen Konventionen entspricht, vom Gegenüber akzeptiert werden kann – und viel zu oft nicht der Realität entspricht. Im Laufe der Jahre verlor ich mich mehr und mehr in dieser Halbwahrheit. Es war gar nicht so einfach, wieder wahrnehmen zu lernen, wie es mir tatsächlich ging. Deshalb stelle ich mir häufig selbst diese Frage.
Wie geht es mir?
Gut. Es geht mir gut.
Was bedeutet das?
Keine aktuellen körperlichen Schmerzen. Keine Drama-Energie. Keine Depression… wenn ich meinen Zustand mit der „Problem-Brille“ betrachte und mich auf das Fehlende fokussiere.
Oder: Körperliches Wohlbefinden, Gelassenheit, Lebensfreude … wenn ich auf das sehe, was da ist.
Rhetorische Spielchen 😉 Dennoch lande ich wieder bei Begrifflichkeiten, die unterschiedlich verstanden werden können und damit bei einer unklaren Aussage.
Ich gestehe: Ich bin ein klein wenig kompliziert 😉
Scherz beiseite: Ich traue manchmal dem Frieden in mir nicht, weil ich mich in der Vergangenheit allzu oft in der Selbsttäuschung verloren habe.
Um herauszufinden, wie es mir wirklich geht, schreibe ich die Gedanken und Gefühle auf, die in mir aufsteigen, die mich durch den Tag begleiten. Sie vermitteln mir ein Bild, was gerade in mir los ist, das wesentlich präziser ist als abstrakte Begrifflichkeiten. Während meines morgendlichen Laufs durch den Wald waren es folgende Worte:
Der Tod begleitet uns vom Moment unserer Geburt an, ist stets an unserer Seite. Eines Tages wird er jeden von uns an der Hand nehmen und sagen: „Komm mit mir.“
Niemand von uns weiß, wann es so weit sein wird.
Genau aus diesem Grund sollten wir jeden Tag, jede einzelne Stunde dafür verwenden, das zu teilen, was über unseren Tod hinaus von uns in den Herzen anderer weiterleben soll: unsere Liebe, unser Lachen, unsere Lebensfreude…
Was sagen mir diese wenigen Zeilen über meinen Zustand?
Zum einen, dass ich rund um mich etliche Menschen wahrnehme, die nicht im Augenblick verweilen. Ihre Verstrickungen halten sie gefangen, bestimmen ihr Fühlen und Denken, rauben ihre Lebensenergie, gaukeln ihnen Probleme vor, die längst nicht mehr existieren, und doch halten sie an jenen „Fesseln“ fest und versagen sich, das Hier und Jetzt voll und ganz zu erleben … oder anders formuliert: lebendig zu sein.
Zum anderen, dass in mir aktuell kein ungelöstes Problem besteht. Positiv formuliert: in mir herrschen Klarheit und Gelassenheit. Das Leben ist, wie es ist. Mal so, mal anders. Aus mir heraus sprudelt ungezähmte Lebensfreude, für die es genau genommen keinen Grund gibt. Es ist nichts Außergewöhnliches geschehen, wodurch sich meine gute Laune erklären lässt.
Ich bin grundlos glücklich.
Wird jemand diese Antwort verstehen?
Warum darüber überhaupt nachdenken? Das Leben ist viel zu kurz für künstlich geschaffene Sorgen 😉
Teile, was dich glücklich macht, was dein Leben bereichert, deinen Tag verschönert.
Trage die Sonne im Herzen und ein Lächeln auf deinen Lippen.
Sei der Funke, der ein Feuerwerk aus Lebensfreude entzündet.
Für meinen heutigen Beitrag habe ich zwei Symbole gewählt, die sich in vielen meiner Geschichten wiederfinden: Rose & Schmetterling… beide haben für mich eine tiefe Bedeutung. Schönheit, die sich zu wehren weiß und Leichtigkeit, die selbst Stürmen trotzt.
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