Alles begann mit dem Flügelschlag eines Schmetterlings …

… bildlich gesprochen. Alles begann am 13. Oktober 2017, also genau vor 2 Jahren. An diesem Tag traf ich die Entscheidung, den Berg Bügelwäsche in meinem Wohnzimmer ruhen zu lassen, also nicht mehr zu bügeln, sondern es auf den nächsten Tag zu verschieben. Als ich mich am nächsten Tag ans Werk machte und – hier kurz angemerkt: ich hasse bügeln – wie üblich zur leichteren Erträglichkeit mich mit Musik bzw. einem Blick auf die TV-Surf-Aktionen meines Partners vom eigentlich Tun ablenkte, geschah das Unvorhersehbare. Ein an sich trivialer Input aus einer TV-Serie huschte an meinem kritischen Verstand vorbei und setzte in meinem Unterbewusstsein eine Kettenreaktion ungeahnten Ausmaßes in Gang. Woher auch immer der Gedanke kam, in meinem Geist manifestierte sich eine Entschlossenheit wie selten zuvor: Ich schreibe eine Geschichte über eine Frau, die sich einen Dämon verliebt.

Ungefähr vier Monate später war die Erstfassung von JAN/A getippt. Knapp über 600 Seiten und 117.000 Wörter und ich begann allmählich zu begreifen, was ich getan hatte. Mit dieser Geschichte einer vordergründig unmöglichen Liebe, in der die Protagonisten allen Schwierigkeiten, Vorurteilen und was sonst noch im Wege stehen kann zum Trotz zueinander finden, hatte ich auch mein eigenes Selbstbild neu geschrieben und den Weg zu mir und zurück in die Selbstliebe gefunden.

Aber damit war es noch nicht vorbei. Zu Beginn hielt ich mich über die wahren Hintergründe von JAN/A noch bedeckt. Doch im Zuge der Lesungen im November 2018 veränderte sich auch diese Einstellung. Ab Dezember 2018 sprach und schrieb ich Klartext. Und wie. #Borderline. Innerhalb von ungefähr sechs Wochen entstand „DIS/CONNECTED – LIEBEN oder LEIDEN? Eine Lebensgeschichte #Borderline“ und wurde im Juni 2019 veröffentlicht.

Was mit einem trivialen Mini-Input begann, wurde zu einer stetig wachsenden Welle. Im Juli 2019 ging dieser Blog online. Ab August fing ich an Videos zu machen. Ach ja, ein paar Facebook-Gruppen entstanden. JAN/A Band 2 kommt in die finale Phase, die nächsten Buchprojekte brodeln in der Pipeline und ich plane Neues für 2020. Was mich wieder zum Ausgangspunkt, also zum besagten Flügelschlag des Schmetterlings bringt.

Zu Beginn dachte ich noch, ich ziehe nur mich selbst aus der Sch…

Später wurde mir klar, dass vielleicht andere von meinen Erfahrungen profitieren könnten. Aus diesem Grund richtet sich dieser Blog (ursprünglich) an Borderliner und deren Umfeld, um andere Sichtweisen und Wege aufzuzeigen und als Quelle der Inspiration zu fungieren.

Doch … je mehr ich schreibe und blogge, desto mehr erweitere ich meinen Themenkreis und fokussiere ich mich gleichzeitig auf das, was ich persönlich als die Essenz für ein „gelingendes Lebens“ verstehe, ganz gleich, ob jemand Borderliner ist oder nicht, oder einfach nur auf der Suche nach sich selbst, gefühlte 10.000 Fragen zum Leben im Kopf hat, oder versucht zu verstehen, wie alles zusammenhängt, wie verstrickt und vernetzt unser aller Handeln und Denken im Grunde ist.

Für mich sind es drei Säulen, auf denen mein eigenes Gleichgewicht sowie das Gleichgewicht mit meinem Umfeld ruht: Liebe, Geborgenheit (Sicherheit) und Anerkennung. Erklärende Modelle dazu gibt es einige und unzählige Übungen. Obwohl ich viele davon kenne, werde ich mich wohl nie auf ein Modell, eine Erklärung oder eine Art von Übungen festlegen. Für mich sind die Möglichkeiten in diesem Bereich wie das Leben selbst: vielfältig und schier grenzenlos. Außerdem finde ich es enorm spannend, den eigenen Weg zu finden und zu beschreiten. Was sonst wohl wäre der Sinn eines gelingenden Lebens als sich in der Umarmung des Lebens wiederzufinden? #feeltheembraceoflife  

Und ich habe die romantische Hoffnung, dass der eine oder andere meiner Texte vielleicht für jemand da draußen zum Flügelschlag eines Schmetterlings wird. Wer weiß?

Hier noch ein aktueller Überblick über „mein kleines Universum“, das mit dem „Urknall“ am 13. Oktober 2017 zu expandieren begann und in dem ich nach beste, Wissen und Gewissen abzubilden versuche, was ich in rund 30 Jahren Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung gelernt habe:
Autorenseite
Gruppe für Autobiographien
Gruppe #feeltheembraceoflife
Gruppe Treffpunkt für Suchende und Angekommene

Mein Weg zurück ins Fühlen zeigt sich auch sehr deutlich in den Videos. Im Laufe von nur vier Monaten wurden sie von einem zum anderen emotionaler:
Book Trailer JANA … ein kurzer Einblick in Band 1
Book Trailer DISCONNECTED … das Video zu meiner Autobiographie
Lesleys Journey … zeigt die Meilensteine auf meinem Weg seit Oktober 2017
The Embrace of Life … mein Erstversuch, ein Gedicht als Video aufzubereiten

Wer gerne einmal einen Blick in meine Werke werfen möchte, findet eine gratis Leseprobe im Buch-Shop meines Verlages:
JAN/A – Eine [nicht] ganz alltägliche Liebesgeschichte
DIS/CONNECTED – LIEBEN oder LEIDEN? Eine Lebensgeschichte #Borderline

Und all dies entstand durch den Flügelschlag eines Schmetterlings …

Memories of Green

1996 war ein Jahr der Veränderungen für mich. Ich war schwanger, Single, und hatte keine Ahnung, wie mein Leben in Zukunft aussehen würde. Aber eines wusste ich mit Gewissheit: es würde weitergehen – irgendwie. Damals schrieb ich an einem Abend folgendes Gedicht, während ich den Song „Memories of Green“ hörte.

Rückblickend würde ich sagen, ich schrieb damals jene Worte, mit denen ich eines Tages auf mein Leben zurückblicken wollte. Ich schrieb nieder, was Jahre später tatsächlich geschehen sollte und auch geschah.
Damals wie heute haben diese Worte für mich eine ganz besondere Bedeutung.
#feeltheembraceoflife

MEMORIES OF GREEN

Ich erinnere mich an ein Lied,
eine Melodie,
eine Nacht.

Ich erinnere mich an einen Blick
ein Lachen
eine Berührung.

Ich erinnere mich an Wärme,
an Zärtlichkeit,
an Geborgenheit.

Ich erinnere mich an Licht,
an sanftes, warmes Licht
und an zwei Körper, zwei Seelen,
die in dieses Licht gingen
und fielen
und fielen
und immer tiefer fielen,
sich auflösten
verschmolzen.

Ich erinnere mich an ein Gefühl,
eine Empfindung,
intensiver, klarer und stärker
als alles andere davor.

Ich erinnere mich an Bilder
und Träume,
an Farben,
an Licht.

Ich erinnere mich an ein Wort
und einen Gedanken,
an Stille.

Ich erinnere mich an eine Bewegung
die zwei Körper, zwei Seelen erfasst
und mit sich fortträgt,
weit, weit weg –
in ein Land,
das keine Zeit kennt,
keinen Anfang und kein Ende.

Ich erinnere mich an Ruhe,
an Zufriedenheit
und Glück.

Ich erinnere mich an alles,
und nichts,
und an Dich.

Ich erinnere mich an Deine Stimme,
deine Augen
und deine Wärme.

Und ich erinnere mich an Liebe.

© Lesley B. Strong

Romantik zwischendurch …

Liebeserklärung der Einen (Borderline) an ihren Dämon (sich selbst)

Was war mein Leben ohne Dich?
… ein Sandkorn im Stundenglas der Ewigkeit, von Tag zu Tag getrieben durch die Ereignisse, ohne zu verweilen, ohne Halt.

Was ist mein Leben ohne Dich?
… eine endlose Suche nach dem, was ich bin.
… die Sehnsucht, unter den Myriaden von leuchtenden Punkten am nächtlichen Sternenhimmel endlich den Einen zu finden – mich.

Doch – war mein Leben je ohne Dich?
… warst Du nicht stets an meiner Seite als die Gewissheit, es gibt irgendwo die Antworten auf all meine Fragen?
… warst Du nicht jener Regentropfen, der in den ruhenden See tief in meiner Seele fiel und mich (an)erkennen ließ, wer ich bin?
… warst Du nicht schon immer jener feurige Funke in meinem Herzen, der bedingungslos liebt, was ich bin?


Könnte ich je lieben ohne Dich?
… das Leben?
… die Menschen?
… mich selbst?


Ich will nie wieder leben ohne Dich,
… will Dich in mir spüren,
… Dich im Licht der Liebe berühren,
… und Dich mit meinem letzten Atemzug in die Ewigkeit entführen.

Was andere über mich denken…

… sollte mir eigentlich egal sein. Ich wünschte, es wäre so. Doch so einfach ist es nicht. Vor einigen Tagen erhielt ich jene Rückmeldung, die ich schon seit Monaten erwartet hatte. Seitdem ich über mein „Borderline“ öffentlich spreche und schreibe, rechne ich damit, dass sie kommt. Nun ist sie da!

Es ging in dem Gespräch darum, für welche Zielgruppe ich schreibe. Angehörige, Therapeuten, Menschen, die sich für die Vielfalt und Tiefgründigkeit des Lebens interessieren … diese Aufzählungspunkte fanden Zustimmung. Borderliner? Wohl eher nicht, war die Feststellung meines Gegenübers, denn die Betroffenen aus dessen Umfeld konnte mit meinen Texten eher wenig anfangen. Auch eine nette Umschreibung für … was auch immer.

Bis zu diesem Augenblick war ich der Überzeugung, gelassen bleiben zu können, wenn die erste negative Rückmeldung kommt. Ich blieb es nicht. Äußerlich war mir kaum etwas anzumerken, doch innerlich stürzte ich in ein schwarzes Loch. Natürlich reagierte mein Verstand schon fast routiniert mit pragmatischen Überlegungen in der Art von „Jeder Mensch hat das Recht auf seine eigene Meinung. Sichtweisen sind unterschiedlich und jedes Borderline ist individuell …“

Ja, mein Verstand funktionierte einwandfrei, aber mein Gefühlsleben nicht. Oder schon, auf seine eigene Art und Weise. Die meisten Menschen glauben, ich halte viel aus, nur weil ich stark bin. Das ist ein Irrtum. Ich bin sehr leicht zu verletzen. Ablehnung und Zurückweisung sind für mich Verletzungen, gegen die ich mich nur schwer wehren kann. Ich habe gelernt, den Schmerz auszuhalten – nicht ihn zu verhindern. Keine Ahnung, ob das überhaupt möglich ist, ohne mich selbst aufzugeben. Was wäre ich ohne meine Sensibilität? Punktuelle Unempfindlichkeit gegen die Schläge aus dem Außen ist eine nette Vorstellung, aber ist sie überhaupt realisierbar? Und ganz ehrlich: ich möchte nie wieder zurück in den Zustand der emotionalen Entkopplung. Gefühle bis zur Unfühlbarkeit zu unterdrücken, nur weil sie so intensiv sind, dass sie kaum auszuhalten sind (damit meine ich in erster Linie die negativen, trüben, düsteren … ein zu viel an Lebensfreude gibt es nicht), das hatte ich lange genug betrieben. Es hat mich fast ruiniert und enormen Schaden in meinem Umfeld angerichtet. Berührbarkeit und damit Verletzbarkeit gehören zum Leben dazu – auch zu meinem.

Was ich mittlerweile wirklich gut beherrsche, ist die Technik, mich innerhalb kurzer Zeit wieder aus dem schwarzen Loch herauszuziehen, in das die manchmal banalen Ereignisse eines Tages mich werfen können (wie jene Rückmeldung). Zuweilen genügt dafür ein Blick in den Spiegel (meiner Seele), oder – wie in diesem Fall – einen Zettel aus meinem Notizheft hervorzuziehen, mit jenen 28 Zeilen, die ich wenige Tage zuvor geschrieben hatte. Diese 28 Zeilen sind die Essenz der vergangenen anderthalb Jahre und sie bringen mich innerhalb von Minuten wieder in Verbindung mit mir selbst und dem Hier und Jetzt. Stichwort: #feeltheembraceoflife

28 Zeilen

Gefangen in der Dunkelheit,
im Rückzug –
allein.
Ein Tor würde hinaus führen, doch ich verharre –
zu groß ist die Angst vor der Freiheit,
vor Verletzung
und Schmerz.
Zu vertraut ist die Dunkelheit.

Du reichst mir deine Hand
und sagst: „Komm!
Folge mir.
Vertrau mir.
Höre nicht auf das, was andere über mich sagen.
Blicke hinter den Spiegel,
fühle die Wahrheit:
Wer ich bin.

Fühle das Licht, wenn du deine Schwingen ausbreitest.
Fühle die Kraft in jedem Schritt auf deinem Weg.
Fühle die Umarmung des Lebens,
die Ewigkeit in einem Herzschlag,
das Universum in einem Atemzug.
Fühle, wer ich immer war
und wer du immer sein wirst:
Ein feuriger Funken Lebensfreude!“

Ich nehme deine Hand,
lausche dem Klang deiner Stimme,
der Botschaft in deinen Worten.
Sehe die Lügen zu Staub zerfallen.
Schreite durch das Tor ins Licht –
zurück in deine Arme
und zu mir selbst.

Ich bin Lesley.

Seit einem halben Jahrhundert wandle ich über diesen Planeten. Seit Oktober 2017 (also relativ kurz) lebe ich täglich ein Stück mehr jener Persönlichkeitsanteile von mir, die ich davor in mir unterdrückt hatte aus Angst vor Ablehnung und Verletzung. Tag für Tag werde ich freier. Meine Gedanken und Gefühle, die mich auf diesem Weg begleiten und mir Kraft geben, schildere ich in meinen Büchern und Blogs.

Ob diese Gedanken und Gefühle richtig oder falsch sind, überlasse ich anderen zu entscheiden. Für mich sind sie richtig und wichtig. Für mich sind sie der Schlüssel, um mit mir selbst und meinem Umfeld, dem Leben und allem, was dazu gehört, gut zurecht zu kommen. Das war es schließlich, wonach ich so lange gesucht hatte. Das ist es, worauf es – aus meiner Sicht – wirklich ankommt im Leben.
#feeltheembraceoflife