Worüber schreiben nach einer „8 to 8 Work“-Woche wie dieser? Ganz ehrlich, Herausforderungen gehören längst zu meinem Alltag, ebenso wie das Schaukeln von unvorhersehbaren Zwischenfällen mit unterschiedlicher Tragweite. Alles längst Routine. Dennoch zieht sich ein interessanter roter Faden durch meine Woche: Lebensfreude – trotz allem!
Ein passender Zeitpunkt, um ein paar Blicke auf das Thema Lebensfreude zu werfen.
Meiner Ansicht nach ist Lebensfreude nichts, was man „kaufen“ kann. Weder mit Geld noch mit etwas Materiellem. Ich empfinde Lebensfreude nicht, weil ich dies oder das habe. Oder ich da oder dort war. Oder jemand dies oder das gemacht hat.
Lebensfreude ist für mich unabhängig von allem Äußeren. Es ist eine Grundhaltung. Quasi eine Art von „Betriebsmodus“. Ich empfinde Lebensfreude, auch wenn rundum nicht alles perfekt läuft. Oder die Herausforderungen alles andere als leicht zu meistern sind, Scheitern eine durchaus realistische Option darstellt. Oder Menschen sich anders verhalten als ich es gerne hätte.
Lebensfreude ist für mich ein aus der Tiefe meines Selbst entspringendes Gefühl. Ein riesengroßes JA zum Leben und mir selbst.
ICH LEBE! … das ist doch allemal Grund genug, um Freudensprünge zu machen. Auch wenn etwas schiefläuft oder anstrengend ist oder nervig. ICH LEBE!
Lebensfreude ist für mich etwas, das nicht zeitgleich mit Drama koexistieren kann. Drama, also die klassische und dabei so vielfältige Täter-Opfer-Retter-Dynamik, die sich wie ein unsichtbares Pilzgeflecht (nichts gegen Pilze, aber das Bild passt wie der Deckel auf den Topf) unter der Oberfläche in und zwischen den Menschen ausbreitet, sie lässt keinen Platz für Lebensfreude, denn in ihr gedeiht die Unlösbarkeit, die Unmöglichkeit, die Unerreichbarkeit vom Paradies – das ohnehin nur eine Halbwahrheit in einem dualen Universum darstellt. Aber dieser Illusion werde ich mich ein anderes Mal widmen.
Heute geht’s um immanente Lebensfreude. Also das, was nur bei wenigen Menschen, die mir begegnen, aus den Augen herausstrahlt, ihnen eine Aura der Lebendigkeit verleiht – im Gegensatz zu den allgegenwärtigen „Zombies“, deren Nicht-Lebendigkeit mich immer wieder aufs Neue überrascht. Wie kann man nur so apathisch und energielos durchs Leben wandeln? Welch Zeitverschwendung kostbarer Lebenszeit! Ja, die Lebensumstände können schon mal unter dem Nullpunkt landen, aber trotzdem … Lebensfreude ist ein riesengroßes JA zu sich selbst, unabhängig von Lebensumständen, ein Lächeln im Herzen, ein Licht in der Seele.
Selbst wenn nichts anderes bleibt, das Freude bereitet, so kann ich mich stets darüber freuen, am Leben zu sein. Ist nicht das die Basis für alles? Solange ich lebe, ist (fast) alles andere veränderbar. Zumindest meine Einstellung dazu kann ich verändern, solange ich lebe.
ICH LEBE – die Quelle unerschöpflicher Lebensfreude. So sehe ich das, aber ich kann natürlich – wie immer – völlig falsch liegen. Frei von Drama-Energie (außerhalb des Pilzgeflechts), kann ich natürlich Ansichten vertreten, die niemand sonst teilen muss. Das ist auch in Ordnung. Ich sprühe trotzdem vor Lebensfreude – möglicherweise unheilbar.
Hoffentlich unheilbar 😉 a fiery spark of joie de vivre
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