PRÜFUNG … BESTANDEN?

Das frage ich mich selbst seit ein paar Tagen. So vieles hat sich im vergangenen Jahr verändert. Fast mein gesamtes Leben hat sich auf den Kopf gestellt. Unzählige Erkenntnisse, Umstellungen, neue Gedanken- und Verhaltensmuster, bekannte und zuvor unerkannte Probleme gelöst, ABER … war’s das? Habe ich diese Prüfung des Lebens – und nichts anderes sehe ich darin: eine Prüfung, die mich weiterbringen sollte – bestanden?

Gute Frage.

Das Leben prüft – auch, ob die Aufgabe wirklich dauerhaft gemeistert wurde. Eine Erkenntnis inmitten der Krise und entsprechende Handlungen daraus bedeuten noch nicht, dauerhaft auch diese neuen Gedanken- und Verhaltensmuster anzuwenden. Der Rückfall in über Jahrzehnte tradierte Gewohnheiten passiert nur allzu oft, wie ich wieder einmal an mir selbst feststellen darf.

Vor ein paar Monaten war mir noch glasklar, was ich will und was ich nicht will. Vor allem, was aus der Vergangenheit ich nicht mehr will. Doch nun stelle ich fest, dass ich teilweise doch einiges gerne wieder hätte.

Weil es vertraut und bequem ist.

Weil das, was ich gerne anders hätte, sich nicht einfinden will und sich Ungeduld einstellt.

Weil sich immer öfter Zweifel an meinen Entscheidungen und Plänen regen.

Weil mich so manches, das geschieht, triggert und die Befürchtung wachruft, wieder dort zu landen, wo ich schon einmal war und wo ich nie wieder hinwollte.

Weil uralte Verstrickungen in meinem Innersten offenbar immer noch aktiv sind – zumindest, wenn ich nicht aufpasse und mir bewusst mache, was mich da gerade steuert.

Es fällt nicht leicht, nach allem, was ich erlebt habe, zu vertrauen. Genauer gesagt: anderen Menschen zu vertrauen, wenn ich sie ganz nah an mich heranlasse.

Angst vor neuerlicher Verletzung.

Angst vor Manipulation.

Angst vor Enttäuschung.

Jede Ent-Täuschung ist stets das Ende einer Täuschung und damit die Nicht-Erfüllung von Erwartungen, Bedingungen, Forderungen und dergleichen. Wie lange schon kenne ich die Theorie dahinter. Wie schwer fällt mitunter der bewusste Umgang damit im Alltag.

Nichts zu erwarten. Keine Bedingungen zu stellen. Nichts zu fordern.

Ist dies noch menschlich? Oder bereits übermenschlich?

Unendliches, grenzenloses Vertrauen in einen anderen Menschen zu setzen, zeitgleich seine eigene Verwundbarkeit zu offenbaren und den Dingen ihren Lauf zu lassen?

Das geht weit über den kognitiven, rationalen Verstand hinaus. Auch über das fühlende Herz. Dies ist für mich eine Glaubensfrage. Pure Spiritualität.

Und eine Prüfung des Lebens.

Das zu prüfende Fach: Urvertrauen.

Genau das, was bereits früh auf meinem Lebensweg erschüttert wurde. Zwar fand ich es vor einigen Jahren wieder, doch so stabil, wie ich hoffte, ist es noch nicht. Einst wurde das Fundament meines Urvertrauens zerbrochen. Ich kittete die Sprünge und Risse, aber so manche Ereignisse im Alltag wirken wie kleine Erdbeben, reißen die einstige Bruchstellen neuerlich auf.

Ein Stresstest des Lebens – gewissermaßen. 

Prüfungen eben.

Mahner, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen und davon auszugehen, nun sei alles für alle Zeit geregelt und eitle Wonne. Das Fundament will laufend gepflegt werden, damit es stark, stabil und gleichzeitig auch flexibel bleibt, um die wohl unvermeidbaren Erschütterungen des Lebens auszugleichen.

Also … Prüfung bestanden?

Ich würde sagen: Nachdem ich über all dies nachdenke, liege ich ganz gut auf Kurs.

Bild: pixabay.com

ERKENNE DICH SELBST – eine Reflexion zur Problemlösung

Gegen die Angst

Gegen den Schmerz

Jedes GEGEN ist ein Kampf.

Letztendlich gegen sich selbst.

Warum kämpfen wir so oft GEGEN etwas?

Und so selten FÜR etwas?

Für Vertrauen

Für Geborgenheit

Für Liebe

Weil wir ganz einfach nicht FÜR etwas kämpfen können, ohne gleichzeitig GEGEN etwas zu kämpfen.

Jeder Kampf erfordert einen Gegner… und wenn es nur wir selbst sind.

Jeder Kampf bringt immer auch einen Verlierer … und wenn es nur wir selbst sind.

Wer ohne Verlust gewinnen will, kann dies nur ohne Kampf erreichen, im Einvernehmen, durch Anerkennung, Integration und Kooperation.

Diese Zeilen poste ich vor wenigen Tagen in Facebook und Instagram. Sie entstanden – wieder einmal – inspiriert durch das, was mir unmittelbar zuvor im realen Leben begegnete: Menschen, die sich voller Enthusiasmus und durchaus im positiven Sinne dem Kampf oder zumindest der Arbeit GEGEN etwas verschrieben haben. Weil dem so ist und ihre Motive als „lösungsinteressiert“ eingestuft werden können, ist es umso wichtiger, auch die entsprechenden lösungsorientierten Arbeitsprogramme im Unterbewusstsein zu etablieren. Und das sind nun einmal nicht GEGEN-Programme.

Leider ist das nur wenigen bewusst.

Für mein Empfinden wird das neurolinguistische Potenzial der Sprache im Alltag viel zu selten genutzt. Ein simples Beispiel:

Es gibt Menschen, die SUCHEN nach Lösungen.

Und es gibt Menschen, die FINDEN Lösungen.

Zwei einfache Sätze, die sich gut im alltäglichen Sprachgebrauch beobachten lassen. Bringt man sie in Korrelation mit den Ereignissen auf dem Lebensweg der jeweiligen Personen, lassen sich zumeist rasch sich wiederholende Muster erkennen. Wem fällt es wohl leichter, Probleme zu lösen? Die Antwort liegt auf der Hand.

Manche werden nun ungläubig den Kopf schütteln und sich dagegen verwehren, dass es „so einfach sein kann“. Den Beweis für ihre Skepsis liefert das Leben (oder besser gesagt: Das entsprechende Programm in ihrem Unterbewusstsein) selbstredend umgehend.

Wieder einmal landen wir bei „Henne oder Ei?“

Bedingt das Programm im Unterbewusstsein das Erleben im Außen oder formt das Erleben im Außen das Programm im Unterbewusstsein?

Beides zutreffend.

Für eine Veränderung im Außen braucht es allerdings zuerst eine Veränderung im Innen.

Ein Zitat, das ich vor vielen Jahren für mich entdeckte, begleitet mich seither und hat mir schon oft gute Dienste erwiesen:

„Wer die Menschen kennen lernen will, der studiere ihre Entschuldigungsgründe.“

Christian Friedrich Hebbel, deutscher Dramatiker und Lyriker (1813 – 1863)

Allerdings wende ich diese Weisheit nicht nur auf andere, sondern in erster Linie auf mich selbst an – indem ich meine eigenen Entschuldigungen und Ausreden betrachte und daraus Rückschlüsse auf das ziehe, was in mir wirkt. Auf diese Weise trickste ich quasi meinen „blinden Fleck“ aus. Jenen „blinden Fleck“, den wir alle in Bezug auf uns selbst haben. Bei anderen fällt uns so einiges auf, was wir an uns selbst nur allzu leicht übersehen.

Sei es nun der Kampf GEGEN etwas oder die SUCHE nach Lösungen … Diese Worte, aus denen unaufhaltsam unsere inneren Programme werden, die wiederum zuverlässiger als jedes von Menschen erdachte Betriebssystem funktionieren, erschaffen unser Erleben der Welt. Läuft es nicht rund im Leben, gilt es nach innen zu blicken. Doch wo anfangen? Der menschliche Geist ist komplex, häufig gut trainiert in Ablenkung und Verschleierung.

„Erkenne dich selbst“

… wie das Orakel von Delphi es einst forderte, kann der entscheidende Schlüssel sein.

Schon damals galt: Die Erkenntnis der Innenwelt sollte als Zugang zur Problemlösung in der Außenwelt dienen. All jene, die im Schulunterricht aufgepasst haben, wissen, dass dieses Orakel viele Jahrhunderte vor Christi Geburt in Griechenland existierte. Jahrtausende altes Knowhow, das seither in der Schatztruhe der menschlichen Weisheit verwahrt wird, und leider noch immer kein flächendeckendes Umsetzen im Alltag erlebt.

Ein Grund mehr für mich, immer wieder darüber zu erzählen.

Der Eingang zur Lösung unserer Probleme ist jene imaginäre Pforte in unserem Geist, über der in großen Lettern die Worte prangen:

Erkenne dich selbst

gnôthi seautón, γνῶθι σεαυτόν

Wir mögen heute Autos haben, Computer, Facebook und all die Errungenschaften der modernen Welt, doch bei der Lösung unserer Probleme sind wir nicht weiter als die Menschen vor über 2.500 Jahren. Vielleicht waren sie weiter als wir heute? Wer weiß? Immerhin erdachten sie Wege, die bis heute funktionieren – wenn wir sie denn beschreiten. Wir müssen nicht einmal etwas neu erfinden, sondern einfach nur das tun, was bereits seit Jahrtausenden unzählige Male getan wurde:

Blicke nach innen, erkenne, und verändere zuerst im Innen. Sei dir bewusst, das Außen wird folgen.

Jedes weitere Wort dient im Grunde genommen nur der Befriedung des Bedürfnisses nach Beweisen für einen weiterverbreiteten Glaubenssatz: „Es ist so schwer, also muss es auch kompliziert sein“… ist es aber nicht 😉

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Probleme einmal anders betrachtet

Probleme sind spannend.

Für mich sind sie wie ungelöste Rätsel. Ich liebe Rätsel. Ob sich daraus der Umkehrschluss ableiten lässt, dass ich auch Probleme liebe, drängt sich irgendwie auf. Auf jeden Fall verfüge ich über eine ausgeprägte Problemlösungskompetenz – sagt man mir nach und bestätigt mein Lebenslauf.

Wie auch immer, Probleme sind wie Rätsel. Diese Betrachtungsweise verleiht ihnen eine gewisse spielerische Note und nimmt etwas Druck raus. Druck macht die Sache nicht einfacher. Kreativität hilft beim Lösen von Problemen. Leider ist Kreativität leicht flüchtig, wenn Druck ausgeübt wird. Deshalb … spielerische Ernsthaftigkeit lautet mein Mittelweg = Rätsel entschlüsseln = Problem lösen😉

Probleme entstehen selten dort, wo sie sichtbar werden.

Das verhält sich ähnlich wie mit der Motorkontrollleuchte im Auto. Wenn die rot aufleuchtet, weiß jeder Autofahrer, was zu tun ist, nämlich …? Richtig, das Lämpchen austauschen. Scherz. Natürlich nicht. Jeder Autofahrer weiß, dass die Ursache des Problems unterhalb der Motorhaube zu finden ist. Vermutlich mangelt es an Motoröl. Einfache und nachvollziehbare Logik. Ganz so einfach ist es nicht mehr, wenn die Probleme z.B. auf zwischenmenschlicher Ebene entstehen. Dann wird schnell mal dort geschraubt, wo das Symptom (= Motorkontrollleuchte) aufflackert, aber weniger oft wird in der Tiefe (= unter der Motorhaube) danach geforscht. Tatsache ist aber, dass auch diese und fast alle Probleme unseres täglichen Lebens ihre Wurzel woanders haben als ihre Blüten sprießen.

Probleme sind kein singuläres Ereignis, sie treten immer in Kombination mit ihrer Lösung auf.

Das habe ich mir von klügeren Köpfen abgeguckt. Aber ja, betrachtet man die Dualität unseres Universums, ist dieser Rückschluss mehr als zwingend. Materie und Anti-Materie, These und Gegenthese, Tag und Nacht, heiß und kalt, hell und dunkel, Problem und Lösung, keine dieser Paarungen kann für sich allein existieren bzw. wahrgenommen werden. Würde stets nur Nacht herrschen, hätte niemand von uns eine Vorstellung vom Tag. Leider neigen wir Menschen dazu, unsere Aufmerksamkeit vom Problem gefangen nehmen zu lassen und darüber zu vergessen, dass die Lösung ebenfalls bereits vorhanden ist, wir nur unseren Fokus umlenken müssten, um auch diese wahrzunehmen.

Probleme bringen uns weiter.

Wenn wir sie denn als Herausforderung und Lernaufgabe sehen wollen. Weitläufig wird angenommen, Probleme sind dazu da, uns aufzuhalten. Ich sehe das anders. Probleme zeigen uns vieles auf. Wo wir schlampig arbeiten. Was wir bislang nicht beachtet haben. Wo wir ungenau oder missverständlichen kommunizieren. Was wir besser machen können. Probleme sind echte Lehrmeister. Es liegt an uns, daraus zu lernen. Hilfreich dafür ist es, sein Ego ein klein wenig ins Abseits zu stellen und sich auf die Fakten zu konzentrieren. 😉

Probleme verlieren viel von ihrem Schrecken und ihrer Schwere, wenn wir sie ein klein wenig anders betrachten.

Es geht nicht darum, Probleme zu ignorieren, sondern darum, ihnen einen anderen Stellenwert zu geben. Probleme von Krisen unterscheiden. Krisen sind existenzbedrohend, Probleme zumeist lästig oder ärgerlich, aber keine echte Bedrohung für Leib und Leben. Warum tun wir dann oft so, als würde die Welt untergehen? Vielleicht weil wir mehr Aufmerksamkeit (= Anerkennung) aus dem Umfeld bekommen, wenn unser Problem soooooo groß ist? Hochstapeln und Aufblasen? Wozu? Diese Energie für die Lösung einzusetzen ist wesentlich gewinnbringender. Aber ja, wir sind halt Menschen … perfekt darin, unvollkommen zu sein. 😉

Probleme zu lösen, war lange Zeit meines Lebens eines meiner liebsten „Hobbies“. Mehr als einmal verhielt es sich dabei wie mit dem berühmtem Butterfly-Effekt. Gleich dem Flügelschlag eines Schmetterlings, der einen Berg einzuebnen vermag, führten Probleme und deren Lösung zu weitreichenden Auswirkungen auf mein Leben. Die Bedeutung dieser Auswirkungen wechselte mitunter im Laufe der Jahre. Sah ich manches zu Beginn als Unglück an, wurde später daraus großes Glück.

All das lehrte mich, Probleme als das zu sehen, was sie sind: Ereignisse auf meinem Lebensweg, für die es einen Grund gibt, den ich zwar nicht immer erkennen oder verstehen kann, aber es gibt für jedes einzelne von ihnen immer auch eine Lösung, und diese Lösung bringt mich weiter. Es lohnt sich also, danach Ausschau zu halten.

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