Fraktale sind etwas Faszinierendes für mich. Zum einen mag ich diese Bilder, die sich aus einem immer wieder kehrenden Muster zusammensetzen, wie jenes oben in diesem Beitrag. Ich kann stundenlang darin versinken und dabei völlig zur Ruhe kommen.
Zum anderen gibt es ja auch die Theorie der Zeitfraktale, also wiederkehrender Muster in der Zeitrechnung. Hoch faszinierend, aber zu umfangreich für hier.
Für mich gibt es darüber hinaus auch fraktale Gedanken. So unterschiedlich sie auf den ersten Blick sein mögen, in jedem einzelnen findet sich die Botschaft des großen Ganzen. Genau genommen jene Botschaft, die ich mit allem, was ich schreibe, transportieren will. Es braucht allerdings einen Blick zwischen die Zeilen und ein wenig Kontemplation, um den gemeinsamen Nenner zu erkennen. Bereit für eine Herausforderung?
Hier nun vier Gedanken von mir, die ich Anfang dieses Jahres in die Welt gesetzt habe:
„Die Welt macht dem Platz, der weiß, wohin er geht.“ Dieser Spruch hing einst in meinem Arbeitszimmer. Per se richtig, aber wohin ging ich? Was ist mein Ziel, fragte ich mich mehr als einmal? Weg von HIER oder zu auf das DORT? Weg von dem, was BELASTET, BEDRÜCKT, SCHMERZT … oder auf das zu, was FREUDE bereitet, sich GUT ANFÜHLT, BEREICHERT? Wo auch immer Dein Ziel liegt, der Fokus liegt auf den GROSSBUCHSTABEN… und davon holst Du mehr in dein Leben. Deshalb nochmal die Frage: Wohin gehst Du?
Wieder ein Spiel mit Worten, und es ist wert, ein wenig Zeit darauf zu investieren: Wann bin ich empfindsam? Und wann empfindlich? Der subtile Unterschied wird selbst beim Lesen spürbar. Aber wo liegt die Grenze? Gibt es überhaupt eine starre Grenze? Oder mehr einen fließenden Übergang? Oder vielleicht einen mäandernden Grenzfluss zwischen zwei Gemütszuständen, der abhängig von der Beschaffenheit des Geländes mal sanft von sich hier plätschert, mal zu einem reißenden Strom wird? Ein Strom namens Empfindung, der uns bestimmt – oder doch wir ihn?
Ein Selbstversuch zum Thema Lächeln: bei mieser Stimmung ein Lächeln aufsetzen? Ist machbar, aber anstrengend mit Potenzial auf einen Muskelkater. Ähnlich dem Gefühl, beim Schifahren zu lange in der Hocke zu bleiben, nur eben im Gesicht. Noch ein Grund mehr, gekünsteltes Lächeln bleiben zu lassen. Ein echtes Lächeln strengt weniger an.
Wenn ich aus dem Fenster blicke, sehe ich vor mir die glühende Sonnenscheibe über den Dächern von Wien versinken, umrahmt von dem ausragenden Arm eines Baukrans, der sich wie ein Scherenschnitt am Horizont abzeichnet. Es ist Donnerstag, für diese Woche mein letzter „Arbeitstag im bürgerlichen Leben und Job“, und obwohl es eine arbeitsreiche, intensive Woche war, fühle ich eine umfassende Zufriedenheit, etwas, dass ich als meinen inneren Ozean der Gelassenheit bezeichne. Wenn ich so darüber nachdenke, wie ich mich von der Hektik des Alltags ausklinken und auf dieses Surfbrett der Ruhe wechseln konnte, dann gestehe ich offen und ehrlich: keine Ahnung! Es geschah einfach als ich aus dem Fenster blickte, während vor mir die die glühende Sonnenscheibe über den Dächern von Wien …
Welche gemeinsame Botschaft findest du hinter diesen vier gedanklichen Fraktalen?