Noch bevor ich heute Morgen meine Augen geöffnet habe, habe ich es bereits gespürt: ein Gefühl von Leere in mir, das sich gleichzeitig unbeschreiblich schwer anfühlt, undefinierbare Schmerzen im ganzen Körper, ein stummer Schrei meiner Seele nach Leben, ein Kloss in meinem Hals, der mir die Worte raubt, als würde mein Herz brennen … aufgewacht in einer Depression.
Ich könnte im Bett liegen bleiben. Mein Mann würde mich in den Arm nehmen und mir Halt vermitteln, doch es würde nichts ändern, mich nicht aus diesem Gefühl herausholen. Deshalb kämpfe ich mich aus dem Bett, auch wenn sich alles in mir dagegen wehrt. Ab ins Badezimmer, ab in die Routine.
Meine Gedanken sind klar. Keine Spur von Problemen, Ängsten oder ähnlichem. Während vieler Jahre und Ausbildungen habe ich gelernt, meine Gedanken zu beherrschen und damit auch die Programme, die mein Verhalten bestimmen und meine Glaubenssätze zu verändern. Aber das, was ich gerade durchlebe, entzieht sich der Beeinflussung durch Gedanken. So ein Mist.
Es gibt verschiedene Auslöser und Verstärker von depressiven Gefühlen. Mangel an bestimmten Vitaminen oder Spurenelemente zum Beispiel. Hormonschwankungen. Alles schon überprüft und die entsprechenden Maßnahmen gesetzt. Stress? Ja klar, der lässt sich am schwersten eliminieren, bekommt diesmal aber nicht die volle Verantwortung, weil diese depressive Phase lange vor dem Stress begann. Genau genommen gibt es keinen nachvollziehbaren Grund für meine Gefühlslage,
Also weiter in der Routine. Ein kurzer Blick in die sozialen Medien. Mein Fokus richtet sich auf eine Handvoll Menschen, die rund um diesen Globus verteilt sind. Irgendjemand postet immer etwas oder ist online. Wie geht’s ihnen? An manche lehne ich mich an, für andere bin ich die Stütze. Beides wichtig. Für andere da zu sein heißt Verantwortung übernehmen und verhindert, sich selbst fallen zu lassen. Ein paar Minuten nur, aber sie beginnen die Leere allmählich mit Leben zu füllen.
Ab ins Auto, Richtung Arbeit. Je nach Verkehrslage bleiben mir eine Stunde oder mehr, um wieder „normal“ zu werden. Deshalb her mit meiner Reboot-Playlist. Sie startet mit einer Piano-Version von Careless Whisper. Innerhalb von wenigen Takten erinnere ich mich jener Szene, die ich zu dieser Musik und für diese Musik geschrieben habe. Jan und Jana, sehr romantisch. Ich sehe die Bilder in mir aufsteigen, die beiden in inniger Umarmung. Ach ja. Ihre Liebe zueinander ist bedingungslos. Sie nehmen den jeweils anderen so, wie er oder sie ist (Anerkennung) und halten einander (Geborgenheit). Eine Umarmung des Lebens. Dieses Gefühl macht sich allmählich in mir breit und ersetzt die Leere, ebenso wie die Schwere sich in Leichtigkeit wandelt. Spätestens bei dem Song „Emerald Princess“ von Two Steps from Hell spüre ich den kraftvollen Herzschlag des liebenden Dämons in mir und bin wieder ganz bei mir selbst angekommen. Der Depression entkommen.
Nur für Heute? Das ist die Frage. Derartige Abstürze kommen immer noch oder immer wieder vor. Für mich ist unklar, ob sie einfach ein unabänderlicher Teil meiner Persönlichkeit sind und damit dauerhaft in meinem Leben bleiben werden. Oder ob es Altlasten sind, die gerade dabei sind, sich aufzulösen. Genau genommen möchte ich auch keine Zeit mehr dahingehend investieren, das herauszufinden – sofern es überhaupt möglich ist.
Ich habe mich entschieden, zu manipulieren. Mich selbst. Was ich eingangs beschreibe, ist Selbstmanipulation pur. Ein Programm, das ich für mich über Wochen und Monate hinweg erarbeitet habe und das ich durchlaufen kann, wenn meine gefühlte Realität von der kognitiven (oder verstandesmäßig wahrgenommenen) Realität abweicht. Mein Verstand weiß, dass es keinen Grund für eine Depression gibt, doch Gedanken allein reichen nicht aus, um meine Gefühle umzustimmen. Auch nicht, wenn ich zusätzlich mit Körperhaltung, Farben usw. arbeite. Man sieht mir die Depression nicht an. Aufrechter Gang, offener Blick, dynamische Bewegungen. Mein Körper ist ein Spiegel meiner Gedanken. Meine Gefühle sind anders. Sie passen einfach nicht dazu. Wie auch immer das möglich ist, es ist so. Eine Beeinflussung meiner Gefühle kann ich jedoch über Bilder und Geschichten erzielen. Und hier kommt MAEX ins Spiel. Meine Kreation aus JAN/A: Master of Experience – Meister der Erfahrung oder des Erlebens – die bewusste und gezielte Veränderung des Erlebens der Realität gemäß meinen selbstdefinierten Zielen.
Klingt ziemlich technisch, und das ist es in gewisser Weise auch. Es ist meine Technik oder Methode zur Fremd- aber auch Selbstmanipulation. Ich wende bevorzugt letzteres an.
Mein Ziel dabei ist die Reduzierung des Anteils an Fremdbestimmung in meinem Leben. Bevor wir uns jetzt missverstehen (so wie mein Mann und ich): mit Fremdbestimmung ist nicht die Bestimmung durch andere Menschen oder äußere Faktoren gemeint bzw. deren Beendigung einem Leben im Sinne von „ich mache nur mehr, was mir passt und passe mich nirgends mehr an“. Ganz und gar nicht. Unter Fremdbestimmung verstehe ich die Bestimmung durch die Ereignisse meiner Vergangenheit, die subtil das Erleben meiner Realität im Hier und Jetzt beeinflussen. Durch unbegründete Gefühle, die einer Depression gleichen. Was auch immer in meiner Vergangenheit geschehen ist, es ist vorbei – und ich habe kein Interesse, noch länger davon in meiner Lebensqualität eingeschränkt oder bestimmt zu werden. Deshalb habe ich für mich Programme entwickelt, die mich aus dieser Fremdbestimmung heraus und zurück in die Eigenbestimmung meines Erlebens der Gegenwart im Hier und Jetzt führen.
Leider genießt das Wort „Manipulation“ keinen besonders guten Ruf. Zumeist wird darunter die nicht ganz freiwillige Beeinflussung anderer verstanden, aber Manipulation per se ist aus meiner Sicht neutral und kann durchaus sinnvoll eingesetzt werden. Beispielsweise um sich selbst wieder auf Kurs oder ins positive Fühlen zu bringen. Damit das Ganze nicht zu trocken und technisch wird, habe ich ganz einfach MAEX ersonnen. MAEX ist alles, was mir gut tut. MAEX ist unwiderstehlich. MAEX ist ein Griff ganz tief in meine Trickkiste und Manipulation pur.
Ein Hinweis für alle potenziellen Nachahmer: Das Knowhow für die Umsetzung dieser Selbstmanipulation habe ich im Laufe vieler Jahre erworben und trainiert. Vielleicht mag es Naturtalente geben, die dies aus dem Stegreif umsetzen können – mir selbst war dies nicht vergönnt. Ich ging den besonders langen Umweg, mein Knowhow jahrelang nicht zielgerichtet einsetzen zu können. Wer sich also in diesen Bereichen versuchen möchte, dem empfehle ich sich fachkundige Begleitung zu suchen. Tipps dazu gerne auf E-Mail-Anfrage