Heute ist der 12. Dezember. An diesem Tag vor vielen Jahren wurde eine Frau gebogen, der ich persönlich sehr viel zu verdanken habe. Ihr Name war Lucy. Sie gehörte zu einer Handvoll Menschen in meinem Leben, die meine Augen und mein Denken für neue Themen öffneten. Ohne diese Menschen wäre ich heute nicht, wer ich bin. Davon bin ich überzeugt. Sie gaben ihr Wissen und ihre Erfahrungen an mich weiter; lehrten mich unter die Oberfläche und hinter den Spiegel des Offensichtlichen zu blicken. Sie waren/sind für mich Mentoren, Wegbegleiter, spirituelle Familie und Seelenverwandte. Ich ehre ihr Andenken, indem ich ihren Weg fortsetze und weitergebe, was sie mich erkennen ließen.
Wissen ohne Umsetzung ist wertlos. Taubes Gestein, auf dem nichts gedeihen kann.
Wissen erhält seinen Wert, in dem wir es teilen und daraus etwas entstehen kann. Erst dann wird es fruchtbar, wie jene Erde, die uns alle ernährt.
Wo auch immer Lucy (oder ihre Seele) heute weilt, meine Gedanken sind bei ihr und ihr zu Ehren (und darüber würde sie mit Sicherheit schmunzeln) ein paar Zeilen zum Thema Liebe.
Über Liebe wurden schon unzählige Seiten geschrieben. Was Liebe ist, was sie nicht ist. Es gibt jene, die meinen, Liebe ohne Schmerz sei keine Liebe. Es gibt die anderen, die sagen, wenn es weh tut, ist es keine Liebe. Liebe ist … und dahinter kann sehr viel Unterschiedliches und mitunter Widersprüchliches stehen.
Heute reihe ich mich in die Liste jener ein, die ein (persönliches) Statement über Liebe abgeben.
Liebe ist für mich … Freiheit.
Freiheit von jeglichen Begründungen, Erklärungen oder Rechtfertigungen.
Was auch immer ich in meinem Leben tue oder fühle, fast immer gibt es jemanden, der fragt: Warum? Warum tust du das? Warum fühlst du jetzt so? Warum …
Eine Warum-Frage zu beantworten bedeutet auch, sich zu erklären, zu begründen, zu rechtfertigen. Man müsste es nicht, aber ich tue es zumeist trotzdem, weil ich nicht unhöflich erscheinen oder verstanden werden will. Manchmal blocke ich auch einfach ab und verweigere die Antwort, trotzdem hinterlässt es ein ungutes Gefühl bei mir, weil ich mich dem antrainierten Erklärungsreflex nur schwer entziehen kann.
Nur in der Liebe ist das anders. Da gibt es keine Erklärungen, denn ich liebe nicht, weil jemand so oder so ist, oder dies oder das getan hat. Keine Bedingungen, die erfüllt worden sind, um meine Liebe zu gewinnen. Meistens kann ich mir selbst nicht erklären, warum ich jemand liebe. Ich bin also frei von Erklärungen, frei von Bedingungen, frei von Begründungen … ich bin frei zu lieben.
Keine Erfüllungsbedingungen. Kein richtig oder falsch. Kein zu viel oder zu wenig. Kein Veränderungswunsch.
Liebe bedeutet für mich nicht mehr über ein Warum nachzudenken, sondern einfach nur zu fühlen, ohne es anderen erklären oder begründen zu müssen.
Nirgendwo sonst im Leben fühle ich mich so frei, zu sein wer ich bin, wie in der Liebe – bedingungslos und grenzenlos.
Liebe bedeutet für mich die absolute Freiheit.
Für dich, Lucy. Danke, dass ich ein Teil deines Lebens sein und von dir lernen durfte. In Dankbarkeit & Liebe, Lesley